Wie ist es eigentlich eine Pflegestelle zu sein und was bedeutet der Ausdruck Pflegestellenversager?
Als zehnter Pflegehund kam die kleine Busy zu uns. Obwohl wir schon ein wenig Routine hatten, waren wir doch wieder aufgeregt einen Pflegehund zu bekommen. Im Vorfeld waren wir durch unsere Betreuerin prima beraten worden und wir wussten ganz gut was auf uns zukommt. Die Aufregung des Wartens auf den Trapo packt einen jedes Mal auf’s Neue. Die Freude der Adoptanten beim Ausstieg der Hunde zu beobachten, wärmt einem das Herz. Man fühlt sich in Vorfreude verbunden. Wenn dann der Trapo um die Ecke kommt, ist das schon ein besonderer Moment.
Alle Pflegehunde, die wir vor Busy kennenlernen durften, hatten ihre eigene Persönlichkeit. Schnell konnte man Besonderheiten im Umgang mit ihnen erkennen und so mögliche Interessenten zeitig recht gut beraten. Sicher entwickelt sich jeder Hund im neuen Zuhause weiter, aber das ist auch gut so! Eine Pflegschaft für einen Hund aus dem Tierschutz zu übernehmen ist auch nicht immer einfach. Oft haben die Hunde noch nicht so viel Kontakt zu freundlichen Menschen gehabt, haben Ängste entwickelt, schlechte Erfahrungen gemacht und noch nie ein Geschirr oder eine Leine getragen. Meistens haben die Hunde noch nicht gelernt stubenrein zu sein, wie denn auch, wenn sie auf der Straße leben. So kann doch das ein oder andere kleine Malheur passieren. Es kann sein, dass auch mal ein Fahrrad oder ein Auto angebellt wird, da die Mäuse das einfach nicht kennen. Stärker bleiben mir die vielen schönen Momente in Erinnerung. Ein erstes zaghaftes Schwanzwedeln, das erste vorsichtige erkunden der Wohnräume, die erste Annahme eines Leckerlies und viele magische „erste Momente“ mehr. Jeder Pflegehund brachte uns bereichernde Erfahrungen. Mal war man froh, dass ein tolles Zuhause gefunden war und der Hund umziehen durfte, mal viel es unheimlich schwer.
Ich würde mich immer wieder auf dieses Abenteuer einlassen, wenn wir nicht schon drei Hunde hätten….
Womit ich zum Thema „Pflegestellenversager“ komme, denn unsere kleine Maus hatte uns vom ersten Tag an verzaubert.
Schnell kamen erste Anfragen zur Adoption bei uns an und wir mussten eine Entscheidung treffen. Eine Entscheidung für unsere kleine Püppi! Mit Freude haben wir uns in die Reihe der Pflegestellenversager eingereiht..
Kerstin mit Busy, Peine