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Brigitte´s Liebe zu Auslandshunden

Mittlerweile war ich schon häufig in Rumänien, daher kenne ich meine emotionalen Reflexe, nämlich den Drang, wenigstens einen Hund zu retten und mit nach Hause zu nehmen. Zur Freude meines Mannes, konnte ich diesen Emotionen meistens widerstehen.

Als Freundin älterer Hunde, eben nur meistens… und Gnadenplätze sind so kostbar!

So hatte ich vor ca. 2 Jahren eine Seniorin im Gepäck, nämlich die 14-jährige Hütehündin Irma, die im Shelter nur noch von den anderen Hunden genervt war. Sie suchte deshalb verzweifelt ihre Ruhe in einer Ecke, grundsätzlich mit gesenktem Blick Richtung Wand. Irma, bei uns Irmchen genannt, durfte noch wunderschöne 4 Monate in meiner Familie erleben. Geliebt von meiner ganzen Familie, blühte sie regelrecht auf und entwickelte sich zum kleinen lustigen Kobold. Diese Zeit mit Irmchen möchten wir nicht missen.


Ach ja, da war dann noch die „schöne“ Helena, eine 12-jährige Herdenschutzhündin mit einem riesengroßen Mamatumor, dessen Ausmaß so groß war, dass er fast bis auf den Boden hing. In Rumänien war dieser Tumor nicht operabel. Logischerweise konnte ich dieses arme Mädchen auf gar keinen Fall im Shelter lassen. So kam es wie es kommen musste, ich holte meine Helena nach Deutschland. Darüber war mein Mann nicht mehr ganz so begeistert, immerhin hatten wir bereits 3 Hunde im Haushalt. Aber kaum war dieses alte Mädchen bei uns eingezogen, entpuppte sie sich als charmante, liebenswerte Hündin, die alle Familienmitglieder mit ihrem Charme und ihrem zarten, freundlichen, verschmusten Wesen um ihre Kralle wickelte. Nach einer kurzen Zeit der Eingewöhnung ließen wir unsere Helena operieren und das hängende Gesäuge entfernen. Sie erholte sich erstaunlich schnell von der Narkose und OP. So durfte auch dieser wundervolle, stolze Hund noch 8 schöne Monate geliebt in unserer Familie verbringen.


Anschließend war ich ein Jahr ganz zurückhaltend und hatte von meinen Rumänienbesuchen kein „Souvenir“ mitgebracht. Dann allerdings bin ich wieder „rückfällig“ geworden.


Im April 2024 war ich wieder in Rumänien, um das Kastrationsprojekt unseres Vereins vor Ort zu begleiten. Für einen Besuch im Shelter hatte ich überhaupt keine Zeit. Erst am Ende meines Rumänienaufenthaltes hatte ich noch die Möglichkeit, das Shelter zu besuchen. Beim Besuch des Welpenhauses kam mir ein grau-brauner Rüde entgegengelaufen. Dieser kleine Hund schaute mich an, er schaute mir direkt in meine Seele.

Die Entscheidung diesen Hund mitzunehmen, war im Bruchteil einer Sekunde getroffen. Kurzentschlossen habe ich zuhause angerufen und meiner Familie mitgeteilt, dass ich einen kleinen Oldie im Gepäck habe. Die Begeisterung meines Mannes hielt sich deutlich in Grenzen. Immerhin warteten daheim bereits 4 Hunde: drei eigene Hunde und ein Pflegie. Nach kurzer Diskussion und dem Ende des Gespräches mit den Worten meines Mannes: „was solls, du bringst den Hund ja sowieso mit“, war die Sache für mich klar, der Hund reist mit mir aus und wird seinen Lebensabend in meiner Familie verbringen. Ein kurzes Gespräch mit Claudia mit den wichtigsten Informationen über den Hund und alles war geklärt. Der kleine Hund, den wir Timmy getauft haben, hat die meiste Zeit seines Lebens auf der Straße gelebt. Er ist 16 Jahre alt, schon ziemlich gebrechlich, und war von den Hunden des Shelters einfach nur noch gestresst. 2 Tage später reiste er mit mir nach Deutschland. So ist nun Timmy bei uns und hat sich schon prima in unser Rudel integriert. Von Tag zu Tag bewegte sich der kleine Charakterhund mehr. Er verträgt sich mit (fast) allen Rudelmitgliedern und ist, insbesondere bei mir, sehr anhänglich. Er folgt mir auf Schritt und Tritt, was ihm automatisch genügend Bewegung verschafft, und fordert mittlerweile sehr energisch seine Streicheleinheiten ein. Für seine 16 Jahre geht es ihm wunderbar. Timmy genießt sein neues Leben und jeden Tag, als wäre es sein Letzter. Wir lieben Timmy und freuen uns darüber, dass er so viel Lebensfreude entwickelt hat. Diesen Zwerg mit Charakter haben wir sehr ins Herz geschlossen und sind froh über jeden Tag, den wir mit ihm genießen dürfen. Wir hoffen, dass es noch viele Tage werden. Wenn er uns irgendwann verlässt, lassen wir ihn mit der Gewissheit gehen, dass er zumindest seinen Lebensabend als zufriedener glücklicher Hund erleben durfte, genau wie unsere bereits verstorbenen Senioren.


Anmerkung: Natürlich habe ich meinen Mann gefragt, ob ich das über ihn so schreiben darf. Er hatte nichts dagegen, da es schließlich authentisch ist. Auch wenn er nicht immer alles so sieht wie ich, unterstützt er mich in Allem und liebt unsere Hunde genauso wie ich.

Eure Brigitte mit ihrem Rudel

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Busy

Wie ist es eigentlich eine Pflegestelle zu sein und was bedeutet der Ausdruck Pflegestellenversager?

Als zehnter Pflegehund kam die kleine Busy zu uns. Obwohl wir schon ein wenig Routine hatten, waren wir doch wieder aufgeregt einen Pflegehund zu bekommen. Im Vorfeld waren wir durch unsere Betreuerin prima beraten worden und wir wussten ganz gut was auf uns zukommt. Die Aufregung des Wartens auf den Trapo packt einen jedes Mal auf’s Neue. Die Freude der Adoptanten beim Ausstieg der Hunde zu beobachten, wärmt einem das Herz. Man fühlt sich in Vorfreude verbunden. Wenn dann der Trapo um die Ecke kommt, ist das schon ein besonderer Moment. 

Alle Pflegehunde, die wir vor Busy kennenlernen durften, hatten ihre eigene Persönlichkeit. Schnell konnte man Besonderheiten im Umgang mit ihnen erkennen und so mögliche Interessenten zeitig recht gut beraten. Sicher entwickelt sich jeder Hund im neuen Zuhause weiter, aber das ist auch gut so! Eine Pflegschaft für einen Hund aus dem Tierschutz zu übernehmen ist auch nicht immer einfach. Oft haben die Hunde noch nicht so viel Kontakt zu freundlichen Menschen gehabt, haben Ängste entwickelt, schlechte Erfahrungen gemacht und noch nie ein Geschirr oder eine Leine getragen. Meistens haben die Hunde noch nicht gelernt stubenrein zu sein, wie denn auch, wenn sie auf der Straße leben. So kann doch das ein oder andere kleine Malheur passieren. Es kann sein, dass auch mal ein Fahrrad oder ein Auto angebellt wird, da die Mäuse das einfach nicht kennen. Stärker bleiben mir die vielen schönen Momente in Erinnerung. Ein erstes zaghaftes Schwanzwedeln, das erste vorsichtige erkunden der Wohnräume, die erste Annahme eines Leckerlies und viele magische „erste Momente“ mehr. Jeder Pflegehund brachte uns bereichernde Erfahrungen. Mal war man froh, dass ein tolles Zuhause gefunden war und der Hund umziehen durfte, mal viel es unheimlich schwer.

Ich würde mich immer wieder auf dieses Abenteuer einlassen, wenn wir nicht schon drei Hunde hätten….

Womit ich zum Thema „Pflegestellenversager“ komme, denn unsere kleine Maus hatte uns vom ersten Tag an verzaubert.
Schnell kamen erste Anfragen zur Adoption bei uns an und wir mussten eine Entscheidung treffen. Eine Entscheidung für unsere kleine Püppi! Mit Freude haben wir uns in die Reihe der Pflegestellenversager eingereiht..

Kerstin mit Busy, Peine

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