Unsere liebe Gebba hat ihre Herzensmenschen gefunden. Endlich durfte auch sie ihre Köfferchen packen und ihr eigenes Körbchen beziehen. Wir wünschen Gebba und ihrer Familie alles Gute für die Zukunft.
Seit 2017 nehmen meine Familie und ich Pflegehunde von Claudia aus Rumänien auf. Anfangs hatte ich echt großen Respekt vor Hunden, als jedoch der erste Pflegehund bei uns ankam, war ich sofort hin und weg. Ich lernte, mich um die Hunde zu kümmern und ihnen auf ihrem Weg ins Für-immer-Zuhause zu begleiten. Wir hatten viele verschiedene Persönlichkeiten, von total schüchternen zu aufgedrehten Wirbelwinden. Jedes Mal war es wie ein Überraschungspaket. Ich erinnere mich noch sehr gut an einen Pflegehund, der anfangs nur in der Box saß und sich auch nicht anfassen lassen hat. Wir haben dem Hund die Zeit gegeben, die er brauchte. Als er endlich aus der Box kam und den Garten erforschte, war er wie ausgewechselt. Der schüchterne kleine Hund wurde zum liebevollsten Hund, der nur noch kuscheln und spielen wollte. Schnell hat dieser dann auch seine Familie gefunden. Erfahrungen wie diese machen es aus, Pflegestelle zu sein, weil du den Prozess der Hunde miterlebst und du dazu beiträgst, einem Hund ein schönes Leben zu schenken.
Wie ist es eigentlich eine Pflegestelle zu sein und was bedeutet der Ausdruck Pflegestellenversager?
Als zehnter Pflegehund kam die kleine Busy zu uns. Obwohl wir schon ein wenig Routine hatten, waren wir doch wieder aufgeregt einen Pflegehund zu bekommen. Im Vorfeld waren wir durch unsere Betreuerin prima beraten worden und wir wussten ganz gut was auf uns zukommt. Die Aufregung des Wartens auf den Trapo packt einen jedes Mal auf’s Neue. Die Freude der Adoptanten beim Ausstieg der Hunde zu beobachten, wärmt einem das Herz. Man fühlt sich in Vorfreude verbunden. Wenn dann der Trapo um die Ecke kommt, ist das schon ein besonderer Moment.
Alle Pflegehunde, die wir vor Busy kennenlernen durften, hatten ihre eigene Persönlichkeit. Schnell konnte man Besonderheiten im Umgang mit ihnen erkennen und so mögliche Interessenten zeitig recht gut beraten. Sicher entwickelt sich jeder Hund im neuen Zuhause weiter, aber das ist auch gut so! Eine Pflegschaft für einen Hund aus dem Tierschutz zu übernehmen ist auch nicht immer einfach. Oft haben die Hunde noch nicht so viel Kontakt zu freundlichen Menschen gehabt, haben Ängste entwickelt, schlechte Erfahrungen gemacht und noch nie ein Geschirr oder eine Leine getragen. Meistens haben die Hunde noch nicht gelernt stubenrein zu sein, wie denn auch, wenn sie auf der Straße leben. So kann doch das ein oder andere kleine Malheur passieren. Es kann sein, dass auch mal ein Fahrrad oder ein Auto angebellt wird, da die Mäuse das einfach nicht kennen. Stärker bleiben mir die vielen schönen Momente in Erinnerung. Ein erstes zaghaftes Schwanzwedeln, das erste vorsichtige erkunden der Wohnräume, die erste Annahme eines Leckerlies und viele magische „erste Momente“ mehr. Jeder Pflegehund brachte uns bereichernde Erfahrungen. Mal war man froh, dass ein tolles Zuhause gefunden war und der Hund umziehen durfte, mal viel es unheimlich schwer.
Ich würde mich immer wieder auf dieses Abenteuer einlassen, wenn wir nicht schon drei Hunde hätten….
Womit ich zum Thema „Pflegestellenversager“ komme, denn unsere kleine Maus hatte uns vom ersten Tag an verzaubert. Schnell kamen erste Anfragen zur Adoption bei uns an und wir mussten eine Entscheidung treffen. Eine Entscheidung für unsere kleine Püppi! Mit Freude haben wir uns in die Reihe der Pflegestellenversager eingereiht..
Mein erster Hund ….ein Überraschungspaket an Erfahrungen und für mich eine Herausforderung und ganz viel Liebe, Vertrauen und Lernen. Alles was ich dachte das ein ca.4/5 Jähriger Hund können sollte, wie allein bleiben bei halbtags Berufstätigkeit oder Auto fahren mussten wir uns lang erarbeiten und immer wieder Lösungen finden, aber der Alltag mit meiner lieben Nadia ist unglaublich bereichernd und schön. Ich habe mich mit allen Frage immer an meine Ansprechpartnerin vom Tierschutz wenden können und Heike hatte immer ein offenes Ohr oder eine Idee. Nadia ist so kuschlig und sensibel, eine Seele von Hund der in der Pflegeeinrichtung meiner Tochter sogar dem Personal die Scheu nimmt weil sie alles akzeptiert und ausgleicht, Hauptsache sie ist DABEI. Mit Hunden hatte sie schlechte Erfahrungen, da hilft auch kein noch so angesagter Rudelspaziergang, sie ist dafür Menschen und kleinen Kinder gegenüber umso aufgeschlossener. Wir haben so viel entdeckt auf den Spaziergängen was ich sonst nie wahrgenommen hätte….Jedes Eichhörnchen, das “ käckern“ wenn sie sich über den hypnotisierten Hund unten am Baum lustig machen, die Igel, Mäusebrutzeit, kleine Frösche, wie anstrengend Strandtage sind wenn Sandfliegen zu jagen sind…..und den unglaublich liebenswerten Charakter meiner Herzenshündin. Sie hat mir durch den Lockdown und die Einsamkeit geholfen und wir wachsen mit jeder neuen Reise und Erfahrung weiter zusammen. Danke für diese liebenswerte Begleitung. Ich würde euch immer weiterempfehlen weil ihr auch mit Rat und Tat zur Seite steht wenn es mal Probleme gibt. Birgit aus Braunschweig mit Nadia